
By value2habit.de | Published | Keine Kommentare
„Die Änderung der Sichtweise macht die Sicht weise.“ Dieser Leitgedanke von Iris Sydow, einer der herausragenden DGfC-Coaches, bringt es auf den Punkt, worauf es in der Teamarbeit vor allem ankommt. Verschiedene Sichtweisen bereichern die Teamleistung als ganzes. Vor allem aber: Je mehr in der Lage sind, die anderen mit ihrer Sicht der Dinge zu verstehen, umso schneller kommt das Team in einen gemeinsamen Flow.
Das Structogramm-Modell ist eine bewährte Methode, um eine solche Basis herzustellen. Es schafft ein besseres Verständnis dafür, nach welchen Grundmustern man selbst und andere tickt und handelt. Vor allem aber hat man damit ein leicht handhabbares Tool in der Hand, mit dem es möglich ist, den Fingerabdruck der Persönlichkeit des anderen zu lesen: wie man den anderen am besten abholt um Vertrauen aufzubauen.
Das Persönlichkeitsmodell des Structogramms geht von genetisch angelegten und im Erwachsenenalter durch Erfahrungen und Umfeldeinflüssen verfestigten, leitenden Denk- und Verhaltensmustern aus. Insofern versteht sich dieses Modell auch als »Biostrukturanalyse«. Es ist ein wissenschaftlich fundiertes Persönlichkeitskonzept, entwickelt von dem Münchener Anthropologen Rolf W. Schirm und orientiert sich an den Erkentnissen des US-amerikanischen Neurologen Paul D. MacLean. Das Structogram®-Modell wird seit über 40 Jahren weltweit in vielen Branchen weltweit eingesetzt und wird am Schweizer Institut für Biostruktur-Analysen in Luzern angesiedelt.
Es unterscheidet drei Haupttypen von Persönlichkeiten, die sich vorwiegend orientieren an
Daneben existieren drei Mischformen – Grün-Rot, Grün-Blau, Rot-Blau – und eine neutrale Form; bei letzterer sind alle drei Komponenten gleich stark ausgeprägt. Die Dominanztypen können anhand eines validierten Fragebogens exakt ermittelt werden, aber auch aus Beobachtung, Gestik, Mimik und Verhaltensweisen des anderen erschlossen werden.
Die Übersicht zeigt die typischen Grundeinstellungen bzw. Verhaltensweisen der drei Structogramm-Persönlichkeitstypen:
Die jeweilige denk- und verhaltensmäßige Klassifizierung enthält sich strikt jeglicher Wertung. Das Modell geht vielmehr davon aus, dass die Kombination und das Zusammenwirken der Stärken verschiedener Dominanzen zu einer besseren Problemlösung beitragen. Es ist förderlich, dass Mitglieder eines Teams mit unterschiedlichen Persönlichkeiten vertreten sind.
Insofern postuliert das Structogramm – wie andere Persönlichkeitsmodelle – zwar eine signifikante Unterscheidbarkeit von Persönlichkeiten, unterstellt damit aber nicht eine „schicksalshafte Gefangenschaft“ in Stereotypen. Vielmehr dient das Modell nur zur „Orientierung im unbekannten Universum des Anderen“, als substantiellen Anhaltspunkt für einen gangbaren Weg zum Aufbau von Vertrauen. Es ist ein nützliches Hilfsmittel, um das eigene Verhalten und die eigene Kommunikation nicht dem Zufall bzw. der eigenen Spontaneität und stoischer Gewohnheit zu überlassen, sondern Situationen bewußter und selbstreflektierender aktiv mit zu gestalten.
Die Orientierung an Persönlichkeitsmodellen findet seinen praktischen Nutzen insbesondere dann, wenn es sich entweder um die Besetzung eines Teams dreht oder eine bestimmte Team-Dynamik besser verstanden werden soll, z.B. in der Storming-Phase nach Tuckman bzw. wenn ein Team Schleifen dreht und nicht in die Performing-Phase kommt.
Das Structogramm ähnelt dem DISG-Modell, welches von vier Persönlichkeitstypen ausgeht und mit ähnlichen Farbcodes arbeitet. Während DISG die vier farbcodierten Persönlichkeitstypen „dominant“ (extrovertiert + aufgabenorientiert = rot), „initiativ“ (extrovertiert + menschenorientiert = gelb), „stetig“ (introvertiert + menschenorientiert = grün) sowie „gewissenhaft“ (introvertiert + aufgabenorientiert = blau) unterscheidet, differenziert das Structogram® lediglich nach den drei „Dominanzen“ rot, blau und grün; gelb entfällt.
Die geringere Komplexität des Structogram-Modells mit nur drei Haupttypen trägt dazu bei, dass die Typisierung im alltäglichen und beruflichen Kontext auch leichter anwendbar ist: Zuerst versucht man den Typus herauszufinden, der am wenigsten in Frage kommt, dann wägt man die beiden verbleibenden gegeneinander ab, welcher davon vermutlich eher stärker ausgeprägt ist.
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