Digital Health in Deutschland.

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Der Weckruf aus dem internationalen Vergleich war überdeutlich, die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens nimmt deutlich an Fahrt auf. Die Corona-Pandemie hat einen zusätzlichen Schub gebracht. Angekommen ist sie bei den Patienten bisher aber nur in homöopathischen Dosen, sagen die Zahlen.

Ernüchternder Rückblick.

2016 lag mit dem ersten verabschiedeten eHealth-Gesetz zwar ein Digital Health Fahrplan vor, aber es fehlte – mit wenigen Ausnahmen – an verbindlichen Zielen und Richtlinien. Ergebnisse im Gesundheitsalltag:

  • In einer internationalen Vergleichsstudie der Bertelsmann-Stiftung vom November 2018 lag Deutschland von 17 untersuchten westlichen Ländern beim Digital-Health-Index auf dem vorletzten Platz.
  • Eine McKinsey-Studie von 2020 kam zum Ergebnis, dass über 90% niedergelassener Ärzte noch in Papierform mit Krankenhäusern kommunizieren.
  • In einer gemeinsamen Studie von BitKom und Hartmannbund Anfang 2021 bestätigen noch immer 70% der Krankenhausärzte den Aufholbedarf im deutschen Gesundheitswesen.

Foto: Shutterstock

Ab 2018 wurde eine Reihe von digitalen Kernprojekten auf den Weg gebracht, um im deutschen Gesundheitswesen eine präventive, vernetzte und individualisierte Medizin schnellstmöglich aufzubauen:

  • Digitale Gesundheitsanwendungen auf Rezept (DiGA: Digitale Medizinprodukte für Patienten) und Digitale Pflegeanwendungen (DiPA)
  • Elektronische Patientenakte (ePA) als Datendrehscheibe inkl. einer sicheren Infrastruktur
  • elektronisches Rezept (eRezept) zur Übermittlung ärztlicher Verordnungen in elektronischer Form
  • Telemedizin (Videosprechstunden, ärztliche Telekonsilien und Telemonitoring)
  • Kommunikation im Medizinwesen zum sicheren Austausch sensibler Informationen (KIM)
  • Forschungsdatenzentren zur Nutzung von Daten für eine bessere Versorgung

In vielen dieser Punkte wurden Fortschritte gemacht. Aber mit welchen Hürden haben es Anbieter von Digital Health Anwendungen und Technologien konkret ganz praktisch zu tun, um erfolgreich zu sein? Wie weit ist Digital Health im Therapiealltag des deutschen Gesundheitswesens bereits angekommen – bei HealthCare Professionals und Patienten?

DiGA-Marktentwicklung

Innerhalb der ersten 12 Monate nach Einführung der ersten DiGA im August 2020 wurden 20 DiGAs für die ärztliche, erstattungsfähige Verordnung zugelassen, davon 5 dauerhaft und 15 vorläufig. Bundesweite Nutzungszahlen bis Ende August 2021:

  • ca. 10.000 (zeitlich limitierte) Testaccounts für HCPs
  • ca. 20.000 an Patienten verordnete und genehmigte DiGA 
  • 7.000-8.000 ausgespielte (erstattete) Codes

(Quelle: hih Online-Event „Gesundheit_digital“ 25.8.2021)

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